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Emotionen und Gefühle

Reize, die aus der Umgebung oder vom eigenen Körper empfangen werden, sind mehr als bloße Tatsachenberichte. Informationen, die in unser Bewusstsein dringen, sind selten neutral – meistens stellen sie etwas dar, über das wir uns freuen, das uns erregt, vor dem wir uns fürchten, das uns beruhigend vorkommt, das uns selbstsicher oder unsicher macht.

Auch jede Aktion im Sport wird in hohem Maß von Emotionen begleitet, deren inhaltliche Richtung und Intensität in engem Zusammenhang mit Motivation und Gedankenführung stehen.

Emotionen aktivieren den Menschen. Angst- und Schmerzgefühle zum Beispiel lösen Vermeidungsreaktionen aus, Freude und Spaß haben Zuwendung und ein höheres Aktivationsniveau zur Folge.

Sowohl die Vermeidung leistungsmindernder Emotionen (wie Selbstunsicherheit, Stress, Angst, Zweifel oder Konfliktgefühl in sozialen Situationen) als auch die Aktivierung leistungssteigender Gefühle (wie Selbstvertrauen, Zuversicht, Freude, Zufriedenheit) stehen im Mittelpunkt sportpsychologischer Aufgabenstellungen.

Jeder Sportler sollte sich über seinen emotionalen und gefühlsbetonten Zustand im Klaren sein. Das Bewusstwerden von emotionalen Befindlichkeiten ist die Voraussetzung für sprachliche Erfassung und Kommunikation.

Die praktische Erfahrung zeigt, dass es Sportlern nicht immer möglich ist, ihre Empfindungen in Worte zu fassen. Sie versuchen, diese Problematik durch Deutungen, Metaphern oder symbolhaftes Verschlüsseln zu lösen. Verbalisierungen wie zum Beispiel „Der Wettkampf liegt mir im Magen“, „ein mulmiges Gefühl“ oder „Schon der Gedanke daran regt mich auf“ zeigen, dass es viele emotionale Zustände gibt, die sich schwer in Worte kleiden lassen.

Diese Aussagen lassen sich natürlich auch auf jede andere Personengruppe, wie z. B. Führungskräfte übertragen. Die Situationen lassen sich hierfür beliebig tauschen, „Die Vorstandssitzung liegt mir im Magen“. 

Es ist deshalb ratsam, zwischen Emotionen und Gefühlen zu differenzieren, um die Mittelbarkeit und Bewusstmachung von Emotionen zu erleichtern.

  • Mit Emotionen wird der Gesamtbereich dessen erfasst, was vom Erleben und von der Erfahrung her als Stimmung, Gefühlserregung und Affekt bezeichnet wird.
  • Unter dem Begriff Gefühle ordnen wir diejenigen Emotionen ein, für die wir einen Namen kennen, zum Beispiel Angst, Hoffnung, Freude, Abneigung oder Enttäuschung.

Mit dem Wort erhält die Emotion quasi ein Etikett. Das gibt uns die Möglichkeit, sie als Gefühl abgrenzbar, unterscheidbar und mittelbar zu machen. Deshalb verfügen Menschen mit geringem Wortschatz über weniger differenzierte Gefühle und können sie auch weniger gut steuern. Emotionen, die kognitiv, das heißt gedanklich und bewusst, nicht interpretiert werden können, bleiben unbestimmt, diffus und deshalb wenig greifbar und kontrollierbar.

Sowohl für den jugendlichen, ängstlichen Sportler als auch für den erwachsenen Hochleistungssportler ist die Regulation des psychischen Zustandes weitgehend vom Bewusstseinsgrad seiner emotionalen Verfassung abhängig. Das Aufdecken der Ursachen von Gefühlen oder das Antizipieren künftiger Emotionen ermöglicht es, Emotionen in ihrem Intensitätsgrad und in ihrer Richtung umzuwandeln. Dies ist besonders zur Vermeidung von Affekthandlungen von großer Bedeutung.

Unter Affekt verstehen wir einen extremen Erregungszustand, in dem das Handeln außer Kontrolle gerät. Die Entstehung von Affekthandlungen wird durch folgende Faktoren gefördert:

  • Ermüdung
  • Minderwertigkeitsgefühl
  • psychische Übersättigung
  • Angst
  • Erwartungsdruck
  • Enttäuschung

 

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