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Europäische Ausbildungssysteme

In Deutschland sehen wir das Duale System als eine Selbstverständlichkeit an. Wenn wir aber einen Blick über die Landesgrenzen werfen, sehen wir, dass es woanders einige Unterschiede gibt.

Schauen wir uns einige Länder in unserer näheren und weiteren europäischen Nachbarschaft kurz an.

Schweiz

Die Berufsausbildung in der Schweiz ist durchaus mit unserem System vergleichbar. Auch hier gibt es ein Duales System, wo die Lehre in einem Betrieb und einer Berufsschule durchgeführt wird. Ein markanter Unterschied ist jedoch, dass sich – im Gegensatz zu Deutschland – weitaus mehr Schüler für eine Lehre und nur wenige für das Gymnasium entscheiden, um später studieren zu wollen.

Die Lehre dauert meistens drei Jahre. Am Ende steht eine theoretische und praktische Prüfung mit einem eidgenössischen Fähigkeitsausweis.

Frankreich

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Collège können sich die Schüler zwischen zwei Bildungswegen entscheiden.

Die meisten wechseln auf ein allgemeinbildendes beziehungsweise technisch-fachliches Gymnasium Lycée. Die anderen wählen den Bildungsgang, der zu einem beruflichen Abschlusszeugnis führt – entweder ein Facharbeiterzeugnis oder ein Berufsbildungszeugnis. Mit letzterem kann man direkt in die Berufswelt einsteigen.

Das Berufsbildungszeugnis kann auf rein schulischer Ebene abgelegt werden oder alternierend. Dies bedeutet, dass Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren neben der schulischen Berufsausbildung auch eine Lehrlingsausbildung in einem Ausbildungsbetrieb machen.

Großbritannien

Zwei Möglichkeiten einer Berufsausbildung stehen Jugendlichen im Alter von 16 bis 24 Jahren heutzutage offen.

Sie können entweder eine meist 18-monatige Ausbildung machen, die über einen Bildungsträger oder ein Ausbildungsprogramm geht. Hier werden hauptsächlich praktische Aspekte vermittelt. Danach besteht die Möglichkeit, die Lehre fortzusetzen. Diese dauert dann meist zwei Jahre und erfolgt in Teilzeit in einem bestimmten Fachbereich unter Leitungsaufsicht.

Spanien

Der berufsbildende Weg nach der obligatorischen Sekundarstufe ist hier die berufliche Fachbildung mittleren Grades. Den berufsbezogenen praktischen Zweig kann man bereits nach zwei Jahren – nach einer Kombination aus Schulbesuch und längerem Praktikum in einem Betrieb – mit einem mittleren Grad abschließen, dann kann man sich Fachgehilfe nennen.

Seit 2013 bieten einige Unternehmen in einigen Regionen das neue eingedeutschte Berufsbildungskonzept an. Ein Teil der Berufsschüler erhält die Möglichkeit, ihre praktischen Erfahrungen direkt neben der theoretischen Schulausbildung zu sammeln.

Italien 

Die Berufsausbildung ist hier regional organisiert. Früher hatten verschiedene Schulen unterschiedliche Schwerpunkte. Diese wurden dann ab 2010 vereinheitlicht.

Es gibt drei verschiedene Ausbildungsformen:

  • Technische Schulen/Fachoberschulen
  • Beruflichen Schulen/Berufsfachschulen
  • Kunst- und Handwerksschulen

Daneben kann man auch eine betriebliche Ausbildung absolvieren, die je nach Region im Hinblick auf Inhalte, Dauer, Ziele und Unterrichtsweise variieren kann.

Anders als in Deutschland wird in Italien die Berufsausbildung überwiegend auf dem Schulweg vermittelt und ist deshalb im staatlichen Schulsystem integriert.

 

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