Betriebswirt IHK oder Betriebswirt mit Bachelor-Studium - was ist die bessere Wahl?
Betriebswirte sind heutzutage in Unternehmen gefragt wie nie. Ihre Aufgabenbereiche erstrecken sich auf eine Vielzahl von Tätigkeiten, zu denen unter anderem Controlling, Marketing, Personalmanagement, Unternehmensführung oder die Produktplanung und -entwicklung gehören können, um nur einige zu nennen. Sie werden branchenübergreifend eingesetzt, da kaufmännisches Wissen überall notwendig ist, um effizient zu wirtschaften. Um einen Abschluss als Betriebswirt zu erlangen, gibt es verschiedene Wege an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen. Als klassische Form der Ausbildung gilt das Studium mit der Qualifizierung als Diplom-Betriebswirt, der mittlerweile vom Bachelor abgelöst wurde. Aufgrund der in der heutigen Zeit immer stärker geforderten Flexibilität, auch im Hinblick auf die berufliche Weiterbildung, nutzen jedoch viele Menschen zunehmend die Möglichkeit des Fernstudiums mit der IHK-Qualifikation als geprüfter Betriebswirt.
Grund genug, sich einmal der Frage zu widmen, welche der beiden Weiterbildungsformen die sinnvollere Alternative darstellt?
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Wodurch zeichnet sich der geprüfte Betriebswirt aus?
Die Industrie- und Handelskammer, kurz IHK genannt, bietet seit vielen Jahren Ausbildungen mit unterschiedlichen Abschlüssen an. Zu den bekanntesten zählt der geprüfte Betriebswirt. Er stellt eine Aufstiegsfortbildung dar, die mit einem staatlich anerkannten Fortbildungsabschluss beendet wird. Wer eine Weiterbildung als geprüfter Betriebswirt durchlaufen möchte, muss bestimmte Zulassungsvoraussetzungen erfüllen. Dazu gehört es, vorher einen Abschluss als Fachwirt oder Fachkaufmann erworben zu haben, eine Qualifizierung, die der ersten Ebene im Fortbildungssystem der IHK entspricht. Nicht notwendig ist es, für diese Form des BWL-Studiums ein Abitur oder die Fachhochschulreife vorzuweisen - eine abgeschlossene Fachwirt-Ausbildung mit einschlägiger Berufspraxis ist ausreichend. Der Einstieg ist somit gerade für Menschen, die seit vielen Jahren in ihrem Beruf tätig sind und möglichst ohne langen Vorlauf an einer Weiterbildung teilnehmen möchten, unkompliziert. Absolviert werden kann der Studiengang auch in Form eines Fernstudiums flexibel neben dem Beruf.
Die Kosten für eine solche Weiterbildung sind mithilfe des sogenannten Aufstiegs-BAföG finanzierbar, wodurch Sie bis zu 64 % der Gebühren einsparen können. Darüber hinaus ist es für Erwerbslose möglich, das Fernstudium über den Bildungsgutschein der Arbeitsagentur gemäß AZAV zu 100% fördern zu lassen.
Das BWL-Studium mit Diplom- oder Bachelor-Abschluss
Bei einem Bachelor handelt es sich um einen akademischen Grad. Dieser wird an einer FH oder Universität erlangt und weist Kenntnisse nach, die während eines Studiums erworben wurden. Durch den sogenannten Bolognaprozess, der die Strukturierung der Hochschulstudiengänge modernisiert hat, wurden die alten Abschlussformen des Diploms abgelöst. Der akademische Grad als Diplom-Betriebswirt existiert somit in dieser Form an den Hochschulen nicht mehr, stattdessen wird der Grad des Bachelors erworben. Dieser bildet die erste Stufe einer akademischen Karriere. Als nächsthöhere Qualifizierung fungiert der Master. Ein betriebswirtschaftliches Studium an FH oder Uni wird in der Regel mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Absolvierbar ist ein solcher Studiengang in Voll- oder Teilzeitform sowie als Fernstudium. Aus diesem Grund variiert die Studienzeit, die in der Vollzeitvariante üblicherweise drei bis vier Jahre umfasst, je nach Organisation des Studiums aber auch deutlich länger dauern kann.
Die Struktur der Aufstiegsfortbildungen gemäß IHK - praxisnah und anwendungsbezogen
IHK-Weiterbildungen sind in drei Niveaustufen eingeteilt, die alle ein bestimmtes Bildungsziel erfüllen sollen. Die erste Stufe umfasst Fortbildungen als Fachberater, Servicetechniker oder Fremdsprachenkorrespondent. Im Laufe eines solchen Lehrgangs werden berufsspezifische Kenntnisse vermittelt, die auf die Aufgaben der entsprechenden Tätigkeit vorbereiten. Das Niveau entspricht dem einer beruflichen Ausbildung. Auf der zweiten Stufe ist eine enorme Vielzahl an Angeboten von Weiterbildungen zu finden. Hierbei werden Teilnehmende zu fachlichen Experten ausgebildet, die Inhalte umfassen neben praktischen Fertigkeiten und theoretischen Kenntnissen auch Führungskompetenzen. Abgeschlossen werden die Maßnahmen mit dem Fachkaufmann oder dem Fachwirt. Wer zusätzlich Berufserfahrung aufweist, hat die Voraussetzung erfüllt, um die oberste Niveaustufe bis zur Qualifizierung als geprüfter Betriebswirt, technischer Betriebswirt oder als Strategic Professional zu durchlaufen. Sämtliche dieser Weiterbildungen können neben dem Beruf absolviert werden. Die Organisation als Teilzeit- oder Fernstudium ist bei einer IHK-Fortbildung wesentlich häufiger anzutreffen als beim Hochschulstudium. Somit ist es nicht notwendig, für die Dauer des BWL-Studiums aus dem Beruf auszuscheiden, stattdessen können Sie neben Ihrer Arbeit studieren. Die Kombination aus Fachwirt-Qualifikation und Abschluss als geprüfter Betriebswirt ist daher wesentlich praxisnäher, als ein Diplom bzw. den Bachelor an einer FH oder Universität zu erwerben.
Wie unterscheidet sich das Niveau von Bachelor und geprüftem Betriebswirt?
Noch heute ist die Ansicht, dass ein Diplom von einer FH oder Uni mehr wert ist und ein höheres Niveau aufweist als eine berufliche Weiterbildung, weit verbreitet. Dies wurde jedoch durch die Einstufung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) mittlerweile widerlegt. Der DQR existiert bereits seit einigen Jahren. Er ordnet sämtliche Abschlussarten, die in Deutschland erworben werden können, bestimmten Niveaustufen zu. Auf diese Weise sorgt er dafür, dass diese vergleichbar werden. Im DQR entspricht der Bachelor in BWL, der an einer Hochschule erlangt wird, der Stufe 6, während der geprüfte Betriebswirt (IHK) der Stufe 7 zugehörig ist. Auf der gleichen Niveaustufe befindet sich der Master-Grad der Hochschule. Somit entspricht diese berufliche Weiterbildung dem Abschluss auf Master-Niveau. Ein großer Vorteil besteht darin, dass das Fernstudium als Betriebswirt mit IHK-Zeugnis auch ohne Abitur oder Fachabitur durchlaufen werden kann. Wer sich nach der Ausbildung höher qualifizieren möchte, jedoch weiterhin beruflich tätig bleiben will, hat mit dem Fortbildungssystem eine optimale Form des Studiums gefunden. Unternehmen der Wirtschaft legen heutzutage großen Wert auf den Anwendungsbezug und berufspraktische Kenntnisse, weshalb die IHK-Abschlüsse hier oftmals ein hohes Ansehen genießen und die beruflichen Perspektiven attraktiv sind.
Die inhaltliche Ausgestaltung und Wissensvermittlung bei den jeweiligen Studiengängen
Ein BWL-Studium an einer Hochschule ist vornehmlich akademischer Natur. Dies legt bereits nahe, dass in einem betriebswirtschaftlichen FH- oder Uni-Studiengang die Wissensvermittlung deutlich theoretischer ausgerichtet ist als bei einer Weiterbildung zum Betriebswirt. Ein Studium als Bachelor- oder Diplom-Betriebswirt vermittelt Inhalte der Wirtschaft auf einem hohen theoretischen Niveau. Die staatlich anerkannte, berufliche Weiterbildung als Betriebswirt setzt hingegen bei den praktischen Erfahrungen und Vorkenntnissen der Teilnehmer an. Auf diese Weise erhält ein solcher Lehrgang seinen enormen Anwendungsbezug, da die Inhalte nah an den aktuellen Gegebenheiten der Wirtschaft gehalten werden. Grundsätzlich verfolgen beide Studienformen dasselbe Ziel, nämlich die Vermittlung relevanter Kenntnisse, um in Unternehmen verantwortungsvolle Aufgaben in kaufmännischen Bereichen wie Marketing oder Buchhaltung zu übernehmen, beschreiten jedoch unterschiedliche Wege dorthin.
Geprüfter Betriebswirt und Diplom-Betriebswirt - alle wichtigen Unterschiede auf einen Blick
Geprüfter Betriebswirt (IHK)
- hoher Praxisbezug
- ohne Abitur oder Fachabitur absolvierbar
- Kosten für das Fernstudium über das Aufstiegs-Bafög und den Bildungsgutschein gemäß AZAV finanzierbar
- entspricht der Stufe 7 im DQR und somit dem Niveau des Master-Abschlusses
- Bildungsweg kann direkt nach der Ausbildung beschritten werden
- in den meisten Fällen flexibel als Teilzeit- oder Fernstudium organisiert
Studium der Betriebswirtschaft an einer Hochschule mit dem Abschluss Bachelor of Arts
- theoretische Ausrichtung
- Zulassungsvoraussetzung des Abiturs (Uni) oder Fachabiturs (FH)
- entspricht der Stufe 6 im DQR
- wird von vielen Hochschulen hauptsächlich als Vollzeitstudium angeboten
Praxisbezogene, flexible Weiterbildungen steigern Ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt
Die Frage, in welcher Form Sie BWL studieren sollten, um Ihre beruflichen Chancen zu optimieren, lässt sich am besten mit Blick auf die individuellen Zielen und Präferenzen beantworten. Wenn Sie gerne praxisorientiert lernen möchten und zudem auf eine flexible, berufsbezogene Ausbildung Wert legen, ist die Weiterbildung als geprüfter Betriebswirt die ideale Wahl für Sie. Sie bietet den Vorteil, dass Sie, wenn Sie bereits in einem Unternehmen eingegliedert sind, ihr Fachwissen direkt praktisch umsetzen und auf diese Weise besser vertiefen können. Viele Unternehmen schätzen diese anwendungsbezogene Kombination aus grundlegenden Kenntnissen und praktischem Know-how. Ein Fernstudium am DeLSt bietet zudem ein erhöhtes Maß an Flexibilität, denn die Wissenserarbeitung erfolgt unabhängig von festen Zeiten und Orten von zu Hause aus.
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von Deutsches eLearning Studieninstitut