Longieren als ergänzendes Training
Gerade in der kalten Jahreszeit wird nicht nur zur Abwechslung gerne mal longiert, statt zu reiten. Was ist longieren genau und wann sollte man es eher lassen? In der Reiterei wird oft zu Beginn der Pferdeausbildung longiert, aber auch später gibt es durchaus viele Anwendungsmöglichkeiten. Longieren zur Gewöhnung, longieren von Reitanfängern, ablongieren vor dem Reiten? Und mit welchen Hilfsmitteln?
Die klassische Reiterei kennt das longieren am Kappzaum, während die Ausbildung nach der FN eher zum Einsatz von Hilfszügeln tendiert, und den Kappzaum dann obendrauf setzt. Der Westernreiter longiert gerne mal mit dem Knotenhalfter, was übrigens auch ein bekannter Springreiter schon so beschrieben hat.
Manch einer nimmt das Pferd einfach am Stallhalfter und wer was auf sich hält, versucht sich mit der Doppellonge. Letztendlich kommt es tatsächlich auf das Ziel, den Ausbildungsstand und die Situation an, womit longiert wird. Des Weiteren auf die Kenntnisse des ausführenden – auch der Umgang mit der „einfachen“ Longe und das richtige Treiben will gelernt sein und muss zum Pferd passen.
Je mehr Ahnung der Longierende davon hat, wie das Pferd gehen sollte, desto besser wird das Ergebnis sein. Ablongieren um das Pferd locker statt es müde zu machen, ist beispielsweise eine Kunst und sollte daher nicht immer vor dem Reiten nötig sein. Longieren kann auch helfen ein Pferd einzuschätzen – bevor man sich draufsetzt. Es sollte aber, auch in der Ausbildung in Maßen eingesetzt werden. Häufige Handwechsel und Einheiten nicht länger als eine halbe Stunde sind hier sinnvoll.
Obwohl man das Pferd von unten nicht mit so vielen Hilfen steuern kann, wie vom Sattel aus, sollte man den Wert und gerade das Beobachten nicht unterschätzen. Gerade ein unerfahrenes Pferd kann sich oft ohne Reitergewicht besser ausbalancieren und Schwierigkeiten beispielsweise im Galopp überwinden. Man kann ein Pferd aber auch an der Longe heiß machen, oder abstumpfen, daher ist es tatsächlich eine Kunst und sollte nur von gut ausgebildeten Reitern ausgeführt werden.
Zusammenfassung
Longieren ist ein wertvolles Mittel, wenn man schon etwas von Pferden und deren Ausbildung versteht. Man sollte es nicht unterschätzen und sich die verschiedenen Möglichkeiten ansehen und wenn möglich mit verschiedenen Pferden üben. Da es auch auf die Körpersprache und Kommunikation mit dem Pferd ankommt, ist longieren anspruchsvoller als es zunächst erscheint. Wichtig ist auch die Sicherheit für Longenführer und Pferd zu beachten, und bei der Ausrüstung auf jeden Fall immer auf Handschuhe zu achten. Für den Anfang ist es für beide am einfachsten, in einem abgetrennten Zirkel, Roundpen oder ähnlichem zu beginnen.
Autor des Magazinbeitrages
Isabel Tenbrink
- Trainer C Reiten Leistungssport
- Trainer B Reiten Basissport
- Ausbilder im Reitsport für Menschen mit Behinderungen
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Quellenangaben (Stand: 12.2020)
- Literatur: Richtlinien für Reiten und Fahren (FN)
- Band 6 Longieren Rainer Hilbt
- Longieren Michel Robert – Training an der Longe für Reitpferde
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