Veranstaltungstechnik: Grundwissen Bilddarstellung

Wie bereits im letzten Beitrag gilt auch für die Bilddarstellung, daß wir Event Manager keine Bildschirme, Leinwände etc. aufstellen. Dafür buchen wir eine professionelle Technikfirma. Selbst wenn wir in der Lage sind, einen Beamer anzuschließen und deshalb die Technik nur mieten, ist Vorsicht geboten. In der Regel umfaßt eine Veranstaltungshaftpflichtversicherung für Event Manager keine Schäden, die durch mangelhafte Ausführung von "Handwerk" entstanden sind.

Fällt das Leinwandstativ einem Teilnehmer auf den Kopf und es stellt sich heraus, daß der Event Manager das Leinwandstativ selbst aufgestellt hat, greift die Versicherung wahrscheinlich nicht – Event Manager sind keine Event Techniker. Um eine Technikfirma zu beauftragen, müssen wir allerdings die gängigen Bilddarstellungsmethoden und deren Vor- und Nachteile kennen.

Veranstaltungstechnik: Grundwissen Bilddarstellung. Was Sie bei der Bilddarstellung unbedingt beachten sollten, erfahren Sie in diesem Magazinbeitrag.

Im Unterschied zur privaten Nutzung wollen auf Veranstaltungen viele, manchmal sehr viele Personen das Bild sehen und Präsentationstexte lesen können. In der Regel soll die Bilddarstellung deshalb vor allem groß sein. Die Raumhöhe begrenzt häufig die gewünschte Bildgröße. Achten Sie auf eine realistische Höhe der Bildunterkante. Tiefer als 1,20 Meter sollte bei Stuhlreihen das Bild nicht enden. Damit Redner nicht im Bild stehen, muß die Bildunterkante über den Köpfen liegen.

Das bedeutet in der Regel 2 Meter zu denen häufig noch die Bühnenhöhe hinzukommt. Auf diese Weise summieren sich die Anforderungen schnell zu einer gewünschten Raumhöhe von 6 Metern oder mehr, was nicht immer gegeben ist. Achten Sie auch auf Streulicht insbesondere Tageslicht mit direkt einfallender Sonne. Fast alle Bildübertragungen kommen bei direktem Sonnenlicht an ihre Grenzen. In diesem Fall benötigen Sie eine Verdunkelungsmöglichkeit.

Liste der gängigen Bildübertragungen mit Vor- und Nachteilen:

  • Beamer

Vorteile: vergleichsweise leicht (Gewicht) und flexibel einsetzbar

Nachteile: sehr empfindlich bei Streulicht, evtl. lautes Lüftergeräusch, Redner kann im Lichtkegel stehen (wird geblendet und Schatten auf der Leinwand)

Besonderheit: Rückprojektion bei entsprechender Leinwand möglich, dann Reduktion von Streulicht möglich und Redner kann vor der Leinwand stehen ohne Blendung und Schatten, Achtung: dann Rückprojektionsleinwand nötig und ein etwas kräftigerer Beamer (AnsiLumen)

  • LCD-Bildschirme (inzwischen selten: Plasma-Bildschirme)

Vorteile: vergleichsweise Lichtstark, eher unempfindlich gegen Streulicht, segmentierte Bildschirme sind kombinierbar und durch die aktuellen sehr dünnen Rahmen ist die Einschränkung durch das Metallraster ab einem mittleren Abstand gering

Nachteile: schwer und damit schwer transportierbar, massive Halterungen oder Stative nötig, vergleichsweise teuer

  • Outdoor-Screen

Vorteil: einzige verfügbare Technik, die im Freien bei Sonnenlicht funktionieren

Nachteile: sehr schlechte Auflösung, jeder Bildpunkt etwa so groß wie ein Daumennagel, dadurch großer Mindestabstand nötig, damit ein Bild erkennbar wird und nicht flackernde rote, gelbe und blaue Lämpchen zu sehen sind, teuer

Zusammenfassung

Wer Veranstaltungen organisiert, sollte ein Generalist sein. Die Kenntnis der technischen Voraussetzungen und Möglichkeiten der Bilddarstellung ist Voraussetzung für eine effiziente Veranstaltungsplanung.

Autor des Magazinbeitrages

Dominik Schunk - Dozent und Tutor des DeLSt

Dominik Schunk

  • Magister Artium
  • Selbstständiger Eventmanager

von

Zurück