Zurück zum Pferd - Holzrücken mit Pferden im Wald

Nachdem Maschinen in Land- und Forstwirtschaft das Pferd als Arbeits- und Zugtier in wohlhabenden Ländern weitgehend ersetzt haben, scheint das Holzrücken mit Pferden schon sehr anachronistisch. Das geht so weit, dass es Abenteuer Anbieter gibt die das als Event verkaufen. Aber manche Forste haben die Vorteile dieser Arbeitsweise erkannt und arbeiten wieder wie „früher“.

Zum Beispiel in Passau, dort bewirtschaftet das katholische Bistum seine Kirchenforste nach ökologischen Richtlinien, das heisst statt Maschinen sind beim Holzrücken im Wald Pferde im Einsatz. Der Vorteil ist weniger Schaden am Wald, denn Rückegassen die den Wald dezimieren und den Boden verdichten sind nicht mehr so oft nötig. Das Holz wird zwar vom Transporter abgeholt, aber im Wald arbeitet das Pferd und kein Prozessor, der einen erheblichen Schaden an den nachwachsenden Bäumen anrichtet oder gleich alles platt macht. Im Endeffekt ist das günstiger, weil der Wald keinen Schaden nimmt. Im Gegensatz zur maschinellen Methode ist diese Art der Holzernte auch im Wald angenehm ruhig.

Der selbstständige Forstwirt, der auch in Passau arbeitet, ist oft in ganz Bayern unterwegs weil sich die Vorteile dieser Arbeit herumsprechen und zu weiteren Aufträgen führen. Mit seinen beiden Pferden ist er daher ganz gut ausgelastet.

Oder im Bergischen Land, dort bietet der oben genannte Erlebnisanbieter Holzrücken als Abenteuer an. Ein live Event, bei dem sicher nicht mitgearbeitet wird, aber ein naher Einblick in diese Arbeit an einem halben Tag möglich ist.

Es gibt eine europäische Vereinigung, die Fectu, die sich um die Erhaltung und Verwendung von Pferden als Zugtiere einsetzt. Im Gegensatz zur anderen Regionen auf der Welt, wo Zugtiere weiterhin eingesetzt werden, ist dies in Zentraleuropa so nicht mehr der Fall.

Traditionelle Methoden sind nicht unbedingt nur obsolet, sondern bieten unter ökologischen Gesichtspunkten wertvolle Ansätze die nicht vergessen werden dürfen. Der Einsatz von Pferden beim Holzrücken zählt auf jeden Fall dazu. Vermeintlich ökonomische schnellere Lösungen sind genau betrachtet nicht nachhaltig und letztendlich umweltschädlich. Die langsame Arbeit mit dem Pferd ist im Endeffekt die Ressurcen schonendere.

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